Nach der zweiten Folge der Violinkonzerte Mozarts, widmet sich die Geigerin Julia Fischer einem „Markstein“ der romantischen Violinliteratur. Die technischen Schwierigkeiten verlangen dem Solisten einiges ab und noch heute weiß das Werk die Spreu vom Weizen zu trennen. Dass Julia Fischer nicht zur Spreu gehört, war schon vorher klar, wird jedoch durch diese Aufnahme erneut unter Beweis gestellt. Beseelt spürt sie in ihrer Interpretation den sich ständig im Wandel befindenden Gefühlswelten Tschaikowskys nach, zaubert durch ihr Spiel Stimmungen, die Tolstoi für seinen Roman »Anna Karenina« als Vorlage gedient haben könnten. Abgerundet wird das Programm durch Tschaikowskys weniger bekannte Werke Sérénade mélancolique, Valse-Scherzo und Souvenir d’un lieu cher. Julia Fischer ist mit dieser CD einmal mehr ein Meisterwerk geglückt.
N. Hornig in FonoForum 03 / 07: »Nun stellt die Geigerin Tschaikowskys Violinkonzert mit einer unglaublichen geigerischen Präzision in den Raum, da ist jede Phrase genau abgezirkelt, jeder Effekt genauestens kalkuliert. Dass Tschaikowskys dutzendfach eingespieltes Opus 35 hier einmal nicht in einer der sonst üblichen Kopplungen erscheint, sondern auch die anderen, überaus reizvollen Violinwerke des Komponisten als Gesamtheit vorgestellt werden, ist ein zusätzlicher Gewinn. Bessere Partner als das Russische Nationalorchester und Yakov Kreizberg konnte sich Julia Fischer für ihr Tschaikowsky-Projekt ohnehin nicht wünschen.«
4. Sérénade mélancolique b-moll op. 26 (für Violine und Orchester)